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Oktober
2002
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Canada
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Nach vielen Jahren Verzichts auf Urlaub im Interesse meiner Katzen vergönnte ich mir dieses Jahr ein paar Tage Ferien - natürlich nicht, ohne das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Mein Engagement in der Foundation-Zucht war der Wegbereiter, und so fand ich mich eines Tages im Oktober in einem Langstreckenflugzeug nach Toronto, Canada, von wo ich meinen Anschlußflug ins Herz von Canada, nach Manitoba, antrat. | |
Manitoba, die Provinz genau in der Mitte zwischen Canadas Ost- und Westküste, bietet dem Besucher ein eher ungewöhnliches Bild. Von den berühmten hohen Bergen Canadas keine Spur, obwohl man im Norden Manitobas sehr wohl unendlich weite Wälder mit klaren Flüssen und stillen Seen finden kann. Manitoba gehört zu den drei Präriestaaten Canadas: Alberta, Saskatchewan und Manitoba. Weite, ebene Flächen prägen in der südlichen Landeshälfte das Landschaftsbild, weitgehend agrarwirtschaftlich genützt und nur mehr selten vom ursprünglichen Grasland und ein paar Wäldern unterbrochen. Die Flüsse haben sich in dem weichen Boden tiefe Betten gegraben, und so bilden die jäh abfallenden steilen Flußufer eine interessante Abwechslung in der gleichförmigen Landschaft. |
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In Winnipeg,
der Hauptstadt Manitobas, wurde ich schon von meiner Züchterfreundin
Judith Schulz, Prairiebaby-Cattery, und einem ihrer Söhne erwartet.
Vergnügt traten wir den letzten Teil meiner Reise an: 300 km durch
dieses weite Land, nach Nesbitt, in der Mitte von Nirgendwo. |
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Entlang
unserer Strasse wechselten sich riesige Pferde-Farmen mit ebenso großen
Rinder-Ranchen ab, bis wir schließlich nur mehr zwischen Getreidefeldern
in unvorstellbaren Ausmassen fuhren. Die Municipality Oakland, in der Nesbitt liegt, wird vornehmlich von Getreidefarmern bewirtschaftet. Nesbitts alter Getreidesilo (Grain Elevator) ist ein weithin sichtbarer Orientierungspunkt in der Ebene. |
Entfernungen
werden in Canada nicht nach Kilometern oder dem alten englischen Längenmass
Meilen gemessen, sondern nach Fahrtzeiten. Man ist zehn Minuten, eine
halbe Stunde oder drei Stunden von einem anderen Ort entfernt, und eine
5-stündige Fahrt zu einem Ausflugsziel ist nichts besonderes. |
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In Nesbitt Nesbitt ist ein kleiner Ort, gerade mal etwa 8 oder 9 Häuser, trotzdem leben hier auch junge Familien. Die Kinder können auf der Strasse oder auf dem von Judith's Ehemann Thorsten eingerichteten Spielplatz unbesorgt spielen. Die Schulz-Family ist sehr engagiert im Gemeinschaftsleben des Ortes. So haben sie in den letzten drei Jahren 800 Bäume gepflanzt, um Nesbitt ein freundlicheres Gesicht zu verleihen und dem Ort gleichzeitig einen besseren Windschutz zu verschaffen. |
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![]() Errichtet und gewidmet den Pionieren, Kriegsveteranen, Geistlichen, Schülern und Lehrern des Nesbitt Distriktes. 5. Juli 1992" |
"Inkster's General Store" ist die Nahversorgung des Ortes: Lebensmittelgeschäft, Gemischtwarenhandel, Kaffeehaus, Bar und Postamt in einem. |
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Wawanesa Der Nachbarort Wawanesa, ca. 10 Minuten entfernt, beherbergt nun die Schule, die auch Judiths Sohn Julian besucht. Wawanesa hat auch die einzige Frühstückspension der Gegend, sowie einige Geschäfte und ein Museum mit interessanten und seltenen Artefakten aus der Geschichte Wawanesas aufzubieten. Auch Gegenstände aus der indianischen Kultur sind zu bewundern. Das Museum trägt seinen Namen nach den Indianern, die hier einmal gelebt haben: Sipiweske, was soviel wie "Licht, das durch die Bäume bricht" bedeuted. |
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Das B&B (Bed and Breakfast) von Hank und Lucy Corey in Wawanesa, das mich für die nächsten Tage beherbergte und mich mit dem ortsüblichen "Farmers Breakfast", einem Bauernfrühstück, verwöhnte: Eier mit Speck, Toast mit Ahornsirup, gebratener Schinken, gebratene Zwiebeln, Käse, verschiedene Jellys (Marmeladen), Erdnussbutter, Obstsalat, Orangensaft, Kaffee,.... auf die gebackenen Kartoffeln, fried cubes genannt (gebackene Würfel), wollte ich mich gar nicht mehr einlassen. Für ein Frühstück in Lucy's gemütlicher Küche muß man gut und gerne eineinhalb Stunden veranschlagen. |
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Wawanesa liegt in einem Mäander des Souris River, der sich hier tief in den Boden eingegraben hat. |
Einst war geplant, den Highway an dieser Stelle den Souris River überqueren zu lassen, doch eines Morgens während der Bauarbeiten war plötzlich der Boden um viele Meter abgesunken. Vermutlich hat der Fluß den Boden unter der Uferböschung ausgeschwemmt und eine Tasche gebildet, die durch die Bautätigkeit eingestürzt ist. Die Strasse bekam einen anderen Verlauf und an der Unglücksstelle wurde ein Monument errichtet. |
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Die Ersatzbrücke, die wenige Meter weiter errichtet wurde, und ein Wahrzeichen für Wawanesa ist. |
Bei Judith |
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Oben: Sid of PrairieBaby. Er bekam für den Sommer einen Löwenschnitt, und sein Fell ist noch nicht ganz nachgewachsen. Links: PrairieBaby Draw Me I Will Run, oder Fayre. Für eine F-3 Foundation groß und lang gebaut, mit riesigen Ohren. Einziger Minuspunkt: Das Kinn könnte besser sein - aber wer ist schon perfekt? |
Sidy Boy, das Lämmchen. Zur Erinnerung: Sid ist F 1 !
Unten: Sid und sein Freund Ecco in Harmonie |
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Das Katergehege Oben: Coldoldbear, Sid's Enkel
Links: Snowleamer, Sid's Enkel |
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Das Katergehege ist ein Paradies für die vier Kater, die darin leben. Das Häuschen ist voll isoliert, hat an jeder Seite ein Fenster, elektrische Beleuchtung für den Abend und die neue Heizung wurde gerade noch rechtzeitig vor Wintereinbruch fertig. (Letzte Meldung von Judith am 19. Oktober: 15 cm Neuschnee!). An den Kletterbäumen (in PairieBaby-Lila gestrichen!) sind massenhaft Spielgeräte befestigt. Die Kater geniessen den Auslauf rund um die Hütte in vollen Zügen. |
TrCh PrairieBaby Ambassador of Grace, Brock genannt, freut sich über seinen gemütlichen Fensterplatz im Katerhaus. |
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Auf einer Farm
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Souris In Souris befindet sich Canadas längste Schwingseilbrücke, die den Souris River überspannt. Leider kann ich nicht mit einem Foto der Bridge dienen - ich wurde beim Überqueren der Brücke (ein Muss für Besucher von Souris!) seekrank... Im angrenzenden Naturpark wurden wir vom Anblick einer in Eis erstarrten Gruppe von Fichten überrascht, wohl ein kleiner Hinweis der Gemeinde, dass Weihnachten nicht mehr weit ist! |
Ob die Canadagänse wohl deshalb die Flucht ergriffen? |
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Wieder "daheim" Nach so einem Ausflug muss natürlich wieder ein Katzentag eingeschoben werden. Mit den Kitten zu spielen und zu schmusen - kann man sich eine schönere Beschäftigung vorstellen? Links: Bruno,
blue Kater Rechts unten: Luisababy, calico Katze |
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Das freie Land Natürlich wollten Hank und Lucy, meine Wirte, mir auch noch ein kleines Stück "wildes" Canada zeigen, und so fuhren wir eines Tages über Land. Es lohnte sich auch - wer hat schon einmal Bisons in freier Natur erlebt? |
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Wir mussten an diesem Morgen unser Frühstück besonders sauber aufgegessen haben, und so wurden wir dann auch noch mit dem Anblick von wilden Truthähnen belohnt. Lucy musste laut lachen, als ich ihr erklärte, daß Truthähne in Österreich "Indians" heissen... |
Mit der alten "Stockton Ferry" überquerten wir den Assiniboine River, um wieder in die Zivilisation zurückzukehren. |
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...es mitten in Canada eine Sandwüste gibt? Der Ort heisst Spirit Sands und er wurde wohl von den Indianern als heilig angesehen. Man findet dort richtige Sanddünen, und man kann auf den angelegten Wegen stundenlang durch diese Wüstenlandschaft wandern. |
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Ein seltsamer Ort, wenn man bedenkt, dass der wasserreiche Assiniboine River so nahe an diesem Trockengebiet vorbeifliesst. |
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Und weil es sich doch um eine Sandwüste handelt, darf natürlich das Kamel nicht fehlen..... "Dieses Kamel ist das Wahrzeichen für Manitobas einzige Wüste, 10 km nördlich am PT Highway Nr 5" |
Ahem.....
und Lucy und ich.......... |
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Das Brautpaar Wieder bei Judith, mußte ich mir natürlich noch mein zukünftiges Katzenmädchen und ihren Bräutigam ansehen. Hier ist Snowleamer (richtiger Name: Plowman Songs of Joy), ein prachtvoller F-3 Kater. |
Damit ich ihn auch ausgiebig bewundern kann, präsentierte er sich in seiner ganzen Pracht... |
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Und das ist Fayre, seine zukünftige Braut (richtiger Name: Draw Me I Will Run). Leider konnte ich die Hochzeit nicht mehr abwarten, denn.... |
...eines Tages wacht man auf und stellt fest, dass der Winter angefangen hat. Nun heißt es schleunigst Koffer packen und den Freunden "Adieu" zu sagen. Es war eine wunderschöne Zeit mit Euch! Habt Dank, Lucy und Hank, für Eure Freundschaft, für die Extra-Führungen und die Zeit, die Ihr mir geopfert habt. Danke, Judith und Thorsten, für all Eure Gastfreundschaft und die Geduld, mich zu ertragen :-)) |
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Ein letzter Blick auf die Skyline von Winnipeg, und dann schnell, schnell - das Flugzeug wartet nicht! Ob es mir vergönnt ist, wiederzukommen?
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